Bayerischer Trachtenhut: Ein Accessoire für Herren und Damen

Bayerischer Trachtenhut: Ein Accessoire für Herren und Damen

Der bayerische Trachtenhut hat seinen Ursprung in der Jagd. Er diente den damaligen Jägern bei Wind und Wetter als Schutz vor Kälte und Nässe. Schnell erfuhr der anfangs noch einfache Filzhut eine modische Entwicklung, damit er nicht ganz so langweilig daherkam. Häufig wurde der Jagdhut also mit Federn, Tierborsten oder Bändern verziert.

Obwohl nicht zu jeder Tracht anfangs eine Kopfbedeckung gehörte, konnte sich der Trachtenhut schnell durchsetzen. Er diente zudem als Erkennungszeichen für eine bestimmte Region oder einer Volksgruppe. Sehr bekannt ist heute der rote Bollenhut aus dem Schwarzwald, der einmal zur evangelischen Kirchentracht der Frauen gehörte. Heute sieht man ihn häufig auf Verpackungen für Schwarzwälder Schinken. Er dient als klassisches Symbol des Schwarzwalds.

Zum Oktoberfest sind heutzutage Trachtenhüte selbstverständlich auch der Renner. Die Filzhüte, mit denen vor allem die Preissn ihr Haupt bedecken, findet man zur Wiesnzeit an jeder Ecke in München. Häufig sind es nur noch die bodenständigen Bayern, die einen echten, handgemachten Trachtenhut tragen. Dabei gibt es passende Trachtenhüte sowohl zur Lederhose als auch zum Dirndl.

Wer trägt heute noch einen Trachtenhut?

Während Hüte vor nicht einmal 100 Jahren zum Standardoutfit eines jeden Mannes gehörten, sieht man in der heutigen Gesellschaft eher wenige Hutträger. Anders ist das immer noch in der Trachtenmode. Nicht nur die Bayern, auch die Österreicher, Hessen oder Baden-Württemberger tragen heute noch mit Stolz ihren Trachtenhut.

Häufig sind Hutträger in der Trachtengesellschaft Anhänger von Vereinen, zum Beispiel einem Schützenverein, Jagdverein, Musikverein oder Trachtenverein. Häufig ist der Zweck eines solchen Vereins die Förderung des traditionellen Brauchtums. Doch die Vereinsmitglieder sind längst nicht die Einzigen, die heute noch einen Trachtenhut tragen. Die klassische Kopfbedeckung kam gerade in den letzten Jahren wieder stark in Mode und schmückt auf diversen Volksfesten so manches Haupt. Heutzutage ist nicht nur die klassische Variante eines Filzhuts angesagt, auch Strohhüte sind sehr beliebt. Ebenso sind Wollhüte oder Hüte aus Tierhaaren weit verbreitet.

Es gibt einige traditionelle Handwerksbetriebe, die handgemachte Trachtenhüte mit feinen Verzierungen fertigen, hier zeigt sich auch, wer was auf sich hält und das nötige Kleingeld investiert – ein Hut von der Stange kommt dem stolzen Bayern nicht auf den Kopf! 

Diese bekannten Trachtenhüte gibt es

  • Trachtenhut mit Gamsbart: Dieser Hutschmuck ist in einigen Teilen Bayerns und in Österreich gebräuchlich und sticht durch die markante Hutfeder ins Auge. Das Material dafür wird in der Regel aus den Rückenhaaren erwachsener Gamsböcke gewonnen.
  • Bollenhut: Dieser Hut ist das auffälligste Merkmal der Schwarzwaldtrachten. Er erlangte internationale Bekanntheit, obwohl er eigentlich nur in den Gemeinden Reichenbach, Kirnbach und Gutach getragen wird. Bei dem Bollenhut handelt es sich um einen Strohhut, an welchem meist farbige Wollbommel angebracht wurden. Jeder Hut verfügt über elf Wollbommel als Symbol für die vier Himmelsrichtungen, die Dreifaltigkeit und das Erdliche. Somit bringt ein Bollenhut schnell einmal zwei Kilogramm auf die Waage. Interessant am Bollenhut: neben der roten Variante, gibt es auch einen schwarzen Bollenhut. Denn die Farbe signalisiert den Ehestand der Trägerin. Während ledige Damen einen roten Bollenhut tragen, setzen verheiratete Frauen einen schwarzen Bollenhut auf.
  • Der Tirolerhut: Als typischer Tirolerhut galt ursprünglich ein Hut aus grünem Filz, der mehrheitlich spitz zuläuft und über eine handbreite Krempe verfügt. Verbreitet war dieser Hut vor allem im Zillertal. Tatsächlich jedoch gibt es nicht „den originalen“ Tirolerhut, sondern einzig verschiedene Formen, häufig verziert mit farbiger Hutschnur und Blumen- oder Federschmuck. Mitte des 19. Jahrhunderts erlebten die Tiroler Trachten einen modischen Wandel. Während in Nordtirol die Hüte hauptsächlich hohe, oben geflachte und relativ schmalgekrempt waren, trug man in Südtirol Hüte mit flachen Tellern. Eine berühmte Darstellung des Südtiroler Trachtenhuts zeigt den Freiheitskämpfer Andreas Hofer, der die Tiroler Aufstandsbewegung von 1809 anführte. Später wurde der Tiroler Trachtenhut zum Symbol der Tiroler Kultur.

FAQ

In einigen Teilen Bayerns und in Österreich ist der klassische Trachtenhut mit Gamsbart gebräuchlich. Er sticht vor allem durch die markante Hutfeder ins Auge. Das Material stammt meist von den Rückenhaaren erwachsener Gamsböcke.

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