Leinen waschen: So wäscht man seine Tracht
Um es gleich vorwegzunehmen: Die Pflege von Leinenstoff ist einfach und unkompliziert - hochwertiger Leinenstoff ist von sich aus robust und langlebig, sodass du dich nicht um seine Launen kümmern musst. Wenn du jedoch das Beste aus deinen Leinenartikeln herausholen willst, solltest du einige Grundregeln beachten.
So wäscht man Leinen
Leinenartikel können sowohl mit der Hand als auch in der Maschine gewaschen werden - beide Methoden sind in Ordnung und sorgen dafür, dass sich deine Trachtenhemden, Blusen oder Dirndlschürzen nicht dehnen oder einlaufen. Wenn die Wäsche beim Waschen beschädigt wird, kann das an der Qualität des Stoffes oder den verwendeten Chemikalien liegen.
Eine Sache, die viele Menschen vermeiden - oder zumindest kontrollieren - wollen, ist die Knitterfalte, die bei Leinenkleidung entsteht. Das kann man erreichen, indem man die Dirndlblusen oder Schürzen mit viel Platz wäscht und sie nach dem Waschen sofort zum Trocknen aufhängt.
In der Waschmaschine:
- Trenne weiße, dunkle und farbige Leinenwäsche voneinander. Das beste Ergebnis erzielst du, wenn du die Wäsche auf links drehst und sie getrennt von anderen Stoffen wäschst. Vermeide es, schwere Kleidungsstücke wie Jeans, Kapuzenpullis oder Handtücher in einer Ladung mit deinen Schürzen oder Hemden zu mischen. Diese könnten deine Tracht beim Waschen beschädigen oder verfärben.
- Wasche sie in lauwarmem Wasser (<40°C). Hohe Temperaturen können zu einem Einlaufen von bis zu 10% führen und die Leinenfasern schwächen.
- Benutze den Schonwaschgang mit max. 600 Umdrehungen pro Minute.
- Verwende ein Feinwaschmittel, das für empfindliche Stoffe geeignet ist. Vermeide Waschmittel, die Substanzen wie Natriumborat, Natriumhydroxid, Cellulase, Protease und Amylase enthalten. Bleichen solltest du die Wäsche auch nicht.
- Leinenwäsche gehört nicht in den Trockner! Durch die heiße Luft könnte die Wäsche einlaufen. Wenn du die Wäsche aus der Maschine nimmst, drücke sie nur vorsichtig aus, aber du solltest sie nicht auswringen. Anschließend hängst du sie an eine Wäscheleine, die nicht direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist.
So wäschst du Leinen mit der Hand:
- Fülle einen kleinen Behälter (Eimer oder Waschbecken) mit lauwarmem Wasser und gib etwa einen Teelöffel Feinwaschmittel dazu.
- Tauche das Leinenkleidungsstück in lauwarmes Wasser und lass es etwa 10 Minuten einweichen.
- Schwenke das Kleidungsstück vorsichtig hin und her. Nicht auswringen, verdrehen oder schrubben – dadurch würdest du nur den Stoff ausdehnen.
- Lasse das Seifenwasser ablaufen und spüle das Kleidungsstück mehrmals aus, bis die Seifenreste vollständig entfernt sind. Anschließend hängst du die Leinenwäsche zum Trocknen auf.
Wie wäscht man Leinenbettwäsche?
Selbstverständlich gelten neben dem Waschen von Leinenhemden oder Blusen auch dieselben Regeln für Leinenbettwäsche. Zusätzlich sollte man allerdings einige Dinge beachten:
- Zuerst die Wäsche auf links drehen, alle Reißverschlüsse schließen und Bänder zubinden.
- Achte darauf, dass die Wäsche in der Maschine genügend Platz hat, damit sie richtig gespült wird.
- Leinenbettwäsche kannst du zusammen mit anderen Feinwäscheartikeln waschen, jedoch solltest du auch hier von Handtüchern oder Jeans in der Waschmaschine absehen.
Flecken aus Leinen entfernen
Die wichtigste Regel, um Flecken aus Leinen zu entfernen, ist, sie sofort zu behandeln. Während man seine Hände nach dem Essen an seiner Lederhose abwischen kann, ist bei Leinenstoff Vorsicht geboten.
Wenn du Schmutz, Öl, Fett und andere Flecken unbehandelt lässt, ziehen sie tief in die Fasern ein und lassen sich nur schwer und mühsam entfernen.
Kleine Flecken weichst du am besten in einer Wasser-Spülmittel-Lösung ein oder wäschst sie mit Natron. Wenn das nicht hilft, kannst du etwas Spülmittel verwenden und den Fleck sanft einmassieren, bis der Schmutz herauskommt.
Manche Flecken sind jedoch hartnäckig und benötigen eine aufwendigere Methode zur Reinigung. Dazu streust du Backpulver und ein paar Tropfen Essig auf den Leinenstoff, tupfst ihn anschließend mit einem Papiertuch ab, um die Feuchtigkeit aufzusaugen.
Leinen richtig trocknen - so geht's
Wie du deine Wäsche trocknest, bleibt dir überlassen, aber gehen wir noch einmal die Grundlagen durch. Vorgewaschene Wäsche kann problemlos bei niedriger Hitze oder mit Kaltluft im Trockner landen. Es ist sehr wichtig, dass du deine Wäsche nicht zu heiß trocknest, da sie sonst stark schrumpfen kann, vor allem Trachtenkleidung wie Hemden oder Blusen.
Nimm die Wäsche dann aus dem Trockner, wenn sie noch leicht feucht ist, und hänge sie auf oder lege sie zusammen. Lufttrocknen hingegen ist eine weitere gute Option (und ein Muss für Kleidung), die zudem Strom spart und die Wäsche weich macht.
Schüttle deine Wäsche aus, bevor du sie aufhängst oder auf der Leine trocknest, und lege sie flach auf ein weißes Handtuch, sobald sie halb trocken ist. So vermeidest du die Steifheit des Leinenstoffs.
Vorsicht beim Leinen bleichen
Leinenstoff solltest du nicht bleichen. Bleichmittel und Waschmittel mit optischen Aufhellern neigen dazu, die Fasern zu schwächen und können zu Verfärbungen führen.
So werden Leinen weich
Leinen wird von Natur aus mit jedem Waschgang weicher. Weichspüler (Flüssigwaschmittel oder Trocknertücher) schwächen die Fasern und beschichten sie, wodurch ihre Saugfähigkeit und feuchtigkeitsableitenden Eigenschaften verringert werden. Von zusätzlichen Chemikalien beim Waschgang solltest du also absehen.
Leinen bügeln
Naturfasern wie Leinen knittern, das musst du einfach akzeptieren. Häufig ist die Knitterfalte sogar erwünscht. Wenn du ein Kleidungsstück jedoch wirklich bügeln willst, solltest du es mit einem mittelheißen Bügeleisen bügeln, solange es noch feucht ist, oder es mit einem feuchten Handtuch bedecken. Vor allem bei Trachtenhemden kannst du diese Methode anwenden.
Helle Kleidungsstücke solltest du zuerst auf link und dann auf rechts bügeln, dunkle Kleidungsstücke hingegen nur auf links. Mit dem heißen Wasserdampf kannst du auch Knitterfalten glätten.
Leinen richtig lagern
Achte darauf, dass deine Wäsche komplett trocken ist, wenn du sie im Schrank lagerst. Dadurch kannst du Schimmelbildung vermeiden. Naturfasern wie Leinen müssen atmen, deshalb ist es am besten, sie in kühlen, trockenen und gut belüfteten Räumen zu lagern und vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen.
Vermeide es, die Bettwäsche in Plastikbeuteln aufzubewahren - nimm lieber Leinensäcke oder verwende alte Kissenbezüge dafür. Bei der Bettwäsche empfehlen wir, drei Garnituren im Wechsel zu verwenden: eine auf dem Bett, eine im Schrank und eine in der Wäsche. So kann sich jedes Set von Wäsche zu Wäsche ausruhen und die Lebensdauer deiner Wäsche verlängern.